Sonntag, 30. März 2014

Das Gehirn, ein Diktator

Der Neokortex, der neuste Teil unseres Gehirns ist wie ein Organ, das sich als Diktator, als Herrscher über den Körper und alle anderen Organe an die Spitze gesetzt hat. Bei uns Menschen sieht man diesen Umstand besonders schön - wir gehen aufrecht und das Gehirn sitzt an der Spitze, schaut durch die beiden Augen aus seiner Schädelhöhle hinaus und bestimmt uns.
So gilt es doch als vernünftig rationelle Entscheidungen zu treffen. Logik ist einer der höchsten Güter. Bauchgefühl? Bah! Mit dem Bauch kann man doch nicht fühlen, sagt das Gehirn. Stütz dich auf Fakten, auf äußere Umstände, auf Tatsachen, nein, nicht nur auf Tatsachen, auf bewiesene Tatsachen! Selbst deine Augen können dich täuschen, hat das Gehirn gelernt.

Doch der Rest des Körpers lässt sich nicht so einfach herumkommandieren, immerhin ist er es doch der das Gehirn füttert und durch die Gehend trägt. Das Gehirn ist ja vollkommen auf ihn angewiesen, auch wenn er es nicht gerne einsieht.

Und so macht der Körper von Zeit zu Zeit Mätzchen. Ohne einen logisch scheinenden Grund hat es mal ein Aua hier, ein Wehwehchen da. Das Gehirn sagt, was hast du, du Scheißkörper, es fehlt dir doch an nichts, mach wie ich dir befehle! Steh auf! Geh zur Arbeit! Get your shit together!

Freitag, 24. Januar 2014

Ein paar Worte zum sogenannten "Akademikerball"

Ich habe mir heute mehrere Stunden lang per Livestream von wientv.org die Demonstrationen in der Innenstadt von Wien angeschaut und muss nun folgendes befinden: Leider hat sich meine Meinung verstärkt, dass ... die Demos vollkommen daneben und falsch sind. 

Lasst mich nur eines vorab klarstellen, bevor ich meine Äußerung begründe: Ich halte die FPÖ für die gefährlichste, niederträchtigste und verlogenste Partei, die es in Österreich gibt. Ich bin vollkommen gegen die Ansichten der FPÖ und kann sie in keinem Zusammenhang befürworten. - Doch sie ist eine in Österreich zugelassenen, quasi "normale" Partei. Und die haben alljährlich diesen Ball, der nun "Akademikerball" heißt - womit ich auch schon bei der Argumentation gegen die Demo (in dieser Form) bin.

Denn diese Demo richtet sich ja gegen eine als "normal" angesehene Veranstaltung einer "normalen" Partei. Ich kann es gut nachvollziehen, wenn man dem schon widersprechen will: Nein, dies sei doch keine "normale" Partei und genau deswegen gelte es zu demonstrieren... Doch warum gerade immer in dieser Nacht, wenn sie einen Ball veranstalten? Damit setzt man sich doch als Demonstrant von vornherein ins Abseits! Man demonstriert dagegen, dass die FPÖ ausnahmsweise einmal etwas (scheinbar) Friedliches vollzieht. Man demonstriert nicht in diesem Umfang, wenn wieder einmal Unschuldige abgeschoben oder wie Verbrecher behandelt werden, oder wenn die FPÖ eine ihrer berühmt berüchtigten Wahlreden hält, gespickt mit Lügen und Hetze. Aber jetzt - wenn sie einen Ball veranstaltet. 

Damit brauchen die Anhänger dieser Partei nichts weiter zu tun, als sich zu amüsieren und die ernsthaft besorgten Kritiker wirken per se schon durch ihr Aufkreuzen bei einer als "extrem" durch die Polizei betitelten Demo, als "Linksextreme". Diese Demo hat sich mit allem, was ich von ihr beobachtet habe, als eine Farce herausgestellt. Sinnlos viele Polizisten, die sich abwechselnd mit ein paar übermütigen Demonstranten gegenseitig aufstacheln, um herauszufinden wer "den Größeren" hat... Gewaltexzesse durch ein paar Unnötige, die Demos dazu benutzen die Sau 'rauszulassen. Ja, ich bezeichne Schaufenster oder Windschutzscheiben mit Mistkübeln einschlagen, als Gewaltexzess.

Hätte man die 2000 Polizisten alleine in der Kälte stehen lassen und nur schriftlich protestiert (Briefe und E-Mails an Politiker u. diverse dafür zuständige Ministerien etc.), wäre das meiner Meinung nach der seriösere, ernstzunehmendere Protest gewesen. So hat man sich, auch als ernsthaft beteiligter Bürger, als Extremist abstempeln lassen müssen. Denn es ist immer so, dass die 10% Vollkoffern die restlichen 90% mit in den Dreck ziehen.

Mittwoch, 27. November 2013

Wir, die Krone der Schöpfung

Die Evolution hat uns verarscht. Über alle Maßen verarscht. Nicht nur dass wir draufgehen werden, uns selbst vernichten werden, die Evolution hat auch noch dafür gesorgt, dass wir es im Vorhinein merken und erahnen können. Sie hat uns die Gabe der (Selbst)reflexion geschenkt um sicherzustellen, dass wir es ja mitkriegen. Das ist so, als würde einem der Henker vorher erzählen wie er einen töten würde. Und dank der Gabe unseres "höheren" Denkens, können wir es uns in allen Einzelheiten ausmalen.
Der Untergang der Menschheit begann nicht etwa mit der Industrialisierung, er liegt nicht einmal im Zeitalter der Geschichtsschreibung. Noch lange bevor wir begannen "die Erde auszubeuten". Wir haben schon lange vorher mitgeholfen Mammuts auszurotten und wer weiß wie viele andere Arten. Aber der Beginn unseres Untergangs liegt noch weiter zurück. Viel weiter. Noch bevor wir begannen Feuer anzuzünden und Faustkeile zu machen, um Tierfelle abzuziehen und uns mit ihnen zu wärmen. Noch weiter zurück. Und der schlaue Leser hat es vielleicht shon begriffen. So wie der Verfall eines Lebewesens, der später zum Tod führt, schon mit der Geburt einsetzt, so begann unser Untergang mit den ersten aufrechten Schritten, mit der ersten Umbildung umseres Gehirns, der wegführte vom Affen, der auf Bäumen klettert, hin zum aufrecht gehenden Wesen, der sich durch die Savanne bewegt. 
Wir waren einmal kleine Äffchen. Wir hatten ein Fell, das uns wärmte und wir sammelten Beeren, Früchte, vielleicht aßen wir auch Blätter und Rinde. Doch aus irgendeinem Grund hat es die Evolution so eingerichtet, dass wir nach mehr Unabhängigkeit strebten. Nach immer mehr Unabhängigkeit. Und während so mancher Hai seit 30.000 Jahren noch unverändert lebt - seine DNA, sein Erscheinungsbild hat sich nicht verändert - haben wir in der Zwischenzeit begonnen Nutzpflanzen und Nutztiere zu züchten, Felder zu bebauen und die Welt nach unseren Vorstellungen zu formen. Es heißt, gut funktionierende Systeme werden durch die Evolution beibehalten. Der Hai sowie "lebende Fossilien", auch das Krokodil ist so ein Beispiel, sind perfekt abgestimmte Systeme und haben die Jahrtausende unverändert überdauert, perfekt in ihre Ökosysteme eingefügt. Wir hingegen haben uns rasant verändert. Vielleicht ist das einfach der letzte Zyklus. Vielleicht kam es einfach wie es kommen musste. Möglicherweise waren wir eine gigantische Fehlentwicklung. Unfähig zusammenzuarbeiten, unfähig zur Selbstregulation und unfähig sich in ihre Umwelt einzufügen. Falsch programmiert, von Anfang an. 
Vielleicht haben uns auch die Asteroiden schon zu lange verschont. Doch die Natur findet immer einen Weg. Sie findet immer einen Weg sich zu erneuern. 

Sind die Bakterien nicht blöd, ihren Wirt zu töten? Vielleicht kann man die Intelligenz eines Bakteriums, oder von Viren, daran messen, wie lange es braucht um das Lebewesen zu töten, indem es lebt. Schlaue Bakterien lassen sich demnach länger Zeit. Denn sie gehen ja mit drauf. Doch war der Tod des Wirten nicht von dem Augenblick vorherbestimmt, von dem es das tötliche Virus aufnahm?

Wir werden uns selbst vernichten. Unser einziges Glück ist, dass wir nicht wissen, wann. Und dass wir immer noch naiv genug sind zu glauben, dass es auch anders kommen könnte. Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagt man. In der Tat, so soll es sein.

Freitag, 1. November 2013

Ökologischer Fußabdruck vs. Leben

Schon mal den ökologischen Fußabdruck-Test gemacht? Ich schon, gerade eben, zum ersten Mal. Ich will ehrlich sein. Für meine Verhältnisse bräuchte es ca./fast 3 Erden. Dabei bin ich noch unter dem österreichischen Durchschnitt.

Dann habe ich den Vergleichs-Test gemacht. Ich habe bei jeder Frage das bestmögliche angekreuzt: Demnach wohne ich in einer 60m² Wohnung mit Passivhausstandard (15 kWh/m²a) mit einer 2. Person. Nutze kein Auto, auch keine U-Bahn, keinen Zug, verreise nie mit dem Flugzeug, verreise eigentlich sowieso nie, weil ich meine Urlaube/ Reisen "sehr einfach/ am liebsten daheim" gestalte (Frage 7, Konsum).
Ich kaufe mir so gut wie nie neue Kleidung, Einrichtung, Elektrogeräte etc. etc. - eh klar. Ich meine, ich habe das fadeste, unaufregendste Leben, ever (so scheint es). Ich habe einfach in jedem Bereich übertrieben. Ich bin Veganerin und kaufe nur lokale, saisonale Öko-Produkte. Verdammt, ich habe nicht einmal mehr einen Hund, in dieser "angenommenen Wirklichkeit".
Und was kommt raus?
Ich brauche 1,25 Planeten!

WAS?! Verdammt, was denn noch? Wie kann man das denn noch toppen? Wie komme ich auf einen Planeten (das einzig anzustrebende Ideal)?!

Von uns wird schon so einiges verlangt... Warum darf ich kein Haustier haben? Wie komme ich an eine Passivhauswohnung? Und wo soll diese sein, damit ich KEINE Wege mit Bahn oder gar Auto zurücklegen muss?! Wie soll das denn bitte möglich sein?
Kann es sein, dass so ein Leben in den meisten Umständen gar nicht möglich ist? Und wenn nicht, warum wird man vor eine unmögliche Aufgabe gestellt?

Außerdem - wie lässt sich dass "niemals Reisen" damit vereinbaren, dass man dann im Allgemeinen, als ungebildeter, intoleranter Trottel dasteht, der nie über seinen Tellerrand schaut?
"Life is a book, the ones who never travel only read one page", habe ich schon zigfach auf Pinterest gelesen.
Ja, ich weiß, man soll sich auch nicht so von den Medien beeinflussen lassen. Internet ist doch auch so ein "Medium", oder?
Also scheiß auf's Reisen! Leute, bleibt daheim! Das ist viel besser. Denn dann hält ihr euren CO2 Footprint niedrig.

Ja, dieser Post ist als Kritik an diesem Fußabdruck Rechner zu verstehen. Es muss doch noch andere Möglichkeiten geben! Es kann nicht sein, dass alles, was im allgemeinen als "normal" angesehen wird bereits viel zu viel ist. Und wenn es so ist, dann sollte man die Erwartungen an die Bürger ebenfalls senken.
Wie soll denn jetzt jeder in einem Passivhaus mit Solarbetriebener Heizung und Warmwasseraufbereitung wohnen? Wie soll man sich das überhaupt leisten?
Außerdem ist das doch gar nicht möglich, ohne dass man den Großteil des Baubestandes aufgibt. Soll der dann leer stehen? Soll man die Altbauten "sanieren", oder gleich niederreißen und neu bauen?

Also Fragen über Fragen.

Oder vielleicht ist der Rechner nur als Hinweis zu verstehen: Ja, man sollte Strom und Wasser sparen, nicht so oft sinnlos shoppen gehen... Aber dann braucht man immer noch über 2 Erden pro Kopf. Also, was soll das?

Donnerstag, 24. Oktober 2013

der sinn des lebens

Dienstag habe ich bei "willkommen österreich" in der rubrik "die unteren 10-tausend", bei der es um die spielemesse im rathaus (wien) ging, ein interview mit einem jungen gesehen, der auf die frage wie lange er täglich computer spiele  und wieso, antwortete, er spiele ca. 10 stunden  am tag, weil es da einfach um ihn ginge, er könnte da einfach machen, was er wollte und müsste sich nichts und niemandem unterordnen.

Dann habe ich mir gedanken zum leben gemacht und kam zu dem schluss, das leben sollte wie ein computer spiel sein. Wir sollten es voller leidenschaft und freude leben, neugierig auf alles, neugierig alles auszuprobieren. Warum können wir das nicht? Im endeffekt ist die letztendliche antwort - "weil wir angst vor dem tod haben". Wenn wir keine angst vor dem tod hätten, hätten wir absolut nichts zu verlieren. Und das würde für mich heißen, wir würden uns trauen alles auszuprobieren.

Ich habe ein interessantes buch gelesen, das ich jedem ans herz legen würde, der sich mit den fragen über das leben und den tod, den sinn des lebens etc. beschäftigt (hat). "Dying to be me", Anita Moorjani....
Sie schreibt, dass der Sinn des lebens, der grund warum wir hier sind, ist, unser leben zu genießen und wir selbst zu sein. Meiner meinung nach ein wundervoller gedanke, der so vollkommen ist, so klar und "logisch", dass es für mich gar keinen zweifel daran geben kann. Nicht nur das, er bringt mich dazu  mich zufragen, warum ich nicht selbst schon einmal auf diese idee gekommen bin.

Waum versuchen wir ständig es anderen recht zu machen? Unsere vermeintliche "pflicht" zu erfüllen? Warum zwingen wir uns dazu, dinge zu tun, die wir nicht wollen? Wem bringt das irgendetwas?
Wäre es nicht so viel schöner und lebenswerter das zu tun, was uns spaß macht? Was uns jeden tag mit freude erfüllt?

Ich glaube sogar, die erfolgreichsten menschen tun genau das. Für mich heißt erfolgreich sein, in einem zustand zu sein, wo nicht nur die existenz durch (materiellen) wohlstand gesichert ist, sondern wo man auch vollkommen zufrieden ist mit sich selbst und der welt. Und wenn ich dann jemanden  sehe, wie z.b. wiederum in willkommen östereich, thomas glavinic, der, so schien es mir, sich so akzeptiert wie er ist, bücher schreibt und das shreiben liebt (wie er gestern selbst sagte) und dabei auch einen bestseller nach dem anderen produziert, dann betrachte ich einen solchen menschen als erfolgreich.

Dienstag, 28. August 2012

Tiere essen?


Jonathan Safran Foer stellt sich in seinem Buch "Tiere Essen", wie wohl auch viele vor ihm, die Frage, warum wir  manche Tiere essen und andere nicht. Vor allem z.B, warum wir (in der westlichen Welt) keine Hunde essen, jedoch keine Skrupel haben Schweine zu schlachten, die doch nachgewiesener Maßen mindestens genau so intelligent und sozial sind wie Hunde. An der Begründung, man würde "intelligente" Tiere verschonen, da sie uns, dem Menschen näher wären, kann also wohl nicht viel dran sein, wie er schreibt. 

Das würde ich auch so sagen - es liegt sicher nicht an der Intelligenz der Tiere, wonach wir sie zum Essen "auswählen" oder nicht.
Ich bin durch Zufall auf eine interessante Diskussion im Internet gestoßen: In einem Blog, von Veganern geschrieben, wird von diesen behauptet, es sei unethisch Tiere zu essen, oder zumindest "ethisch fragwürdig". Sie behaupten weiters es sei sogar ökologisch effizienter das Gemüse, Getreide etc. direkt zu uns zu nehmen, als über den Umweg über das Tier, da der Energeiverbrauch beim "Herstellen" der Nahrung dadurch geringer wäre. Sie behaupten, man würde z.B. für 1000 kcal weniger Anbaufläche brauchen, wenn man die Pflanzen direkt isst, als um Tiere zu füttern und dann über das Fleisch die 1000kcal zu sich zu nehmen.
Ich halte diese Theorie für sehr fragwürdig, kann das nicht ganz glauben, da Fleisch doch viel mehr Energie (pro kg) liefert, als jegliches Gemüse, oder sogar Getreideprodukte. Ich kann das jedoch auch nicht nachrechen - immerhin muss man auch bedenken, wie lange sich das Tier ernähren muss, bis es geschlachtet wird etc. Aber ein weiteres Gegenargument ist, dass Energie nie verloren gehen kann, sondern nur umgewandelt wird - ob also tatsächlich mehr Energie "verbraucht" wird über die Tieraufzucht als wenn wir die pflanzlichen Produkte selbst verspeisen, ist für mich sehr schwer nachzuvollziehen.

Wie dem auch sei. Ich habe mich gedanklich seit gestern, und auch schon früher, viel damit beschäftigt: Wie ist es zu rechtfertigen, dass wir Tiere umbringen um sie zu essen? Kann man das überhaupt rechtfertigen oder ist es wirklich unethisch  bzw. unmoralisch? Ist es wirklich nur eine "schlechte Angewohnheit", Tradition? Tun wir es nur um des Gustos Willen, wie es die Veganer behaupten?

Warum hat es sich in der Evolution des Menschen ausgezahlt Fleisch zu essen, wenn es so unökonomisch ist? Warum hat er sich nicht zum reinen Pflanzenfresser entwickelt? Wenn ich mich nicht irre, habe ich einmal die Begründung gehört, dass  aus dem Fleisch Energie viel besser und schneller aufzunehmen ist als aus Pflanzen. Dies hat positive Auswirkungen auf das Gehirn und die Muskelkraft gehabt. Vielleicht haben wir uns nur aufgrund dessen so weit entwickelt.

Doch zurück zur Frage, warum wir manche Tiere essen, andere nicht:
Ich wage es die Behauptung aufzustellen, dass dies an der Fähigkeit des Menschen liegt, übermäßig gut zu generalisieren. Ich muss das genauer ausführen, um es verständlich zu machen:
Wir können leicht von einem auf viele schließen - also zum Beispiel von einem Ereignis auf viele ähnliche andere. Das hat sich vielleicht auch zu unserem Gunsten entwickelt, da man dadurch, dass man leicht "Muster" erkennt viel weiter kommt, als wenn man in jeder einzelnen Situation neu lernen müsste, wie man sich verhalten soll, auch wenn sich diese nur äußerst geringfügig von der vorangegangenen unterscheidet. Hunde, zum Beispiel, können viel schlechter generalisieren. Nur weil sie "Sitz" in der Wohnung gelernt haben, heisst das noch nicht, dass sie es draußen auch machen, sie müssen es dort noch einmal üben, eventuell sogar nocheinmal lernen.
Diesen Gedanken möchte ich weiter spinnen: Ein Hund erkennt einen anderen Hund oft als "Feind". Vor allem Rüden. Sie knurren und bellen anderen Hunde auf offener Straße an. Haben sie einen Hund jedoch kennen gelernt und vertragen sich mit ihm, werden sie ihn beim nächsten mal auf offener Straße nicht mehr anknurren. Sie kennen den Hund ja, es ist ein Bekannter.
Bei Hunden, denen man dieses Bellen und oft sogar "Durchdrehen" an der Leine abgewöhnen will, hat man es jedoch oft schwer. Denn der Hund generalisiert nicht so leicht. Er schließt nicht von einem freundlichen Hund auf andere. Man muss, wenn man nicht will, dass er die anderen anbellt, unglaublich viel üben. Immer mit neuen Hunden, damit er eventuell irgendwann einmal anfängt dies zu generalisieren und aufhört andere Hunde anzubellen.
Warum erzähle ich das alles?
Denken wir an den Menschen: Die meisten von uns sind durchaus aufgeschlossen anderen Menschen gegenüber. Und nicht nur das, da wir gelernt haben zu Freunden nett zu sein, haben wir im Laufe unserer Geschichte generalisiert. Aus "Du darfst deinen Nächsten nicht töten/ verletzen/ etc." ist "Du darfst keinen Menschen töten/verletzen/ etc." geworden.
Und jetzt kommen wir zu den "nicht essbaren" Tieren. Ein Hund ist oft Haustier, in die Familie eingegliedert und man liebt ihn. Er ist ein Freund. Daher haben wir auf alle Hunde generalisiert und können uns nicht vorstellen Hunde zu essen, ob wir sie nun kennen und lieben, oder nicht.

Es liegt also - so ist meine Hypothese - an der Generalisierungsfähigkeit des Menschen, dass wir manche Tiere nicht essen.
Diese hat sich, da sie uns dienlich war, in der Evolutionsgeschichte so stark entwickelt, dass sie bei manchen Menschen bewirkt hat, dass aus "Du kannst ein Haustier nicht essen" zu "Du kannst kein Tier essen" geworden ist. Daher scheint es ihnen unmoralisch Tiere zu essen - aber vielleicht ist es so, dass man nur "befreundete Tiere" nicht essen sollte.

Links:
http://experimentselbstversorgung.net/tiere-halten/