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Samstag, 28. November 2015

Warum sehnt sich jeder nach Reisen?

In immer kleiner werdenden Abständen stolpere ich im Internet und im „echten Leben“ über Artikel und Vorträge, Reportagen und Blogs von Menschen, die auf Reisen gehen. Sie packen ihre Sachen, oder – nicht immer, aber anscheinend immer öfter – verkaufen und verschenken sie und reduzieren, minimieren, sie lassen alles hinter sich um auf Reisen zu gehen. Ich meine jene Art von Reisen, die man für gewöhnlich nicht als Urlaub bezeichnen würde, weil sie mehr sind als das. Manchmal dauern sie ein paar Monate, manchmal für ein Jahr, manchmal sogar länger. Oft finden diese Reisen im Auto oder umgebauten VW-Bus, oder – und auch das scheint mir ein neuer Trend – es findet auf eine noch langsamere Art der Fortbewegung statt – mit dem Fahrrad oder gar zu Fuß.

Reisen wird fast schon zu einem neuen Weg zur Erleuchtung stilisiert. Ein Weg um sich selbst zu finden. Blogs beschäftigen sich mit diesem Thema, es gibt unzählige Bücher, die in diese Kerbe schlagen und ja, es gibt sogar Reise-Festivals. Ich war einmal auf so einem - da kann man sich den ganzen Tag Reiseberichte anhören von Menschen, die das Reisen für sich entdeckt haben und es lobpreisen.

Es klingt jetzt fast so, also könnte ich dem Reisen nichts abgewinnen, dabei ist jedoch das Gegenteil der Fall. Auch ich spiele mit dem Gedanken einmal den Alltag für längere Zeit hinter mich zu lassen. Raus aus dem Hamsterrad, hinein ins Leben.
Doch nachdem ich jetzt schon einige Monate den Gedanken von hier nach da schiebe, ihn drehe und wende, fällt mir etwas auf:
Was ist es, was uns antreibt? Uns, die wir uns wünschen, dem Alltag zu entfliehen. Warum wollen wir nichts wie weg? Ist es wirklich nur der Wunsch die Welt zu sehen? Ist es die Sehnsucht nach Abwechslung? Oder ist es mehr als das?

Dienstag, 1. September 2015

Rechtspopulismus und "self-fulfilling prophecies"

Was haben Rechtsparteien in ganz Europa an sich, dass so viele Menschen anzieht? Sie kommen zum Teil auf fast 30% der Stimmen (in Ungarn gar knappe 45%), lt. Umfragen könnte es auch in Österreich bald so weit sein. Viele Politikwissenschaftler und Kommentatoren zerbrechen sich den Kopf. - Ist es, dass sie den Menschen besser zuhören? Ist es so, dass sie sie besser „ernst nehmen“? Ist es, dass nur sie sich den „echten Gefahren“ widmen? Es gibt so manche Theorien - aber folgende habe ich zumindest noch nie irgendwo gelesen oder gehört. Seit längerem geistert sie durch meinen Kopf und umso mehr ich mich damit beschäftige, desto klarer wird sie für mich. Warum ziehen Rechtspopulisten also Menschenmassen an?

Rechtspopulismus funktioniert wie ein Strudel. Er reißt in die Tiefe und es ist schwer, daraus wieder zu entkommen:

Donnerstag, 18. Juni 2015

Meine Gedanken zu einer Gesellschaft im Sinne der Wachstumsrücknahme/ Post-Wachstums-Gesellschaft

"Wir brauchen mehr Wirtschaftswachstum um Arbeitsplätze zu schaffen, damit die Menschen wieder mehr Geld für den Konsum übrig haben."

Diese These hört man zurzeit viel in den Medien. 
Doch ist das auch wirklich die einzige Möglichkeit für eine gute Zukunft?

Ich habe mir dazu einige Gedanken gemacht.

Arbeitsplätze - Schaffung von Arbeitsplätzen entspringt aus Arbeitsteilung.
Arbeitsteilung ist dort notwendig, wo nicht alle „alles“ machen wollen - nicht jeder produziert sich alle Nahrungsmittel und alle Gegenstände des täglichen Lebens (bzw. Luxusartikel) usw. selbst.
Arbeitsteilung ist eine Strukturierungsfrage - wie soll die Gemeinschaft/ Landesbevölkerung strukturiert sein.

In unserer heutigen Gesellschaft, hier in Österreich, ist die Bevölkerung bereits seit Generationen spezialisiert - die Fähigkeiten der Menschen sind bereits partitioniert - es kann nicht mehr jeder, alles. Daher ist hier Arbeitsteilung bereits eine Notwendigkeit.

In anderen Gegenden, ist Arbeitsteilung keine Notwendigkeit - wenn diese Strukturierung noch nicht stattgefunden hat, oder auch kein Interesse besteht diese einzuführen.

Entwicklung muss nicht zwingend mit Arbeitsteilung zusammenhängen, aber es ist wahrscheinlich, dass Arbeitsteilung dazu beiträgt rascher und effizienter technologischen Fortschritt zu erzielen.

Schaffung (besser: das Entstehen) von Arbeitsplätzen ist also die logische, automatische Konsequenz aus Arbeitsteilung und wird in einer Bevölkerung stattfinden, sobald Spezialisierung stattfindet. - Niemand muss daher dafür sorgen, dass Arbeitsplätze „geschaffen“ werden. Diese Entwicklung findet parallel zur Arbeitsteilung zwangsläufig und automatisch statt. Man muss sich nur auf ein gemeinsames „Tauschsystem“ einigen. In unserer jetzigen Zeit: Geld.

Samstag, 2. Mai 2015

Filme - eine Art Realität

Eines muss man den Amerikanern lassen: sie können dick auftragen. Ich finde schon länger, dass amerikanische Präsidentenreden aus einem Hollywoodfilm geschnitten sein könnten. Und nicht nur diese - auch die Nachrichten werden oft so gesprochen.

Wie es der Zufall will, sehe ich mir gerade so einen bombastischen Film an: „The day after tomorrow“. Ein älterer Film schon, aber ich habe ihn nie im Kino gesehen, sondern erst jetzt, im Fernsehen. Darin geht es um einen plötzlichen Ausbruch der Eiszeit, aufgrund der Klimaveränderung. Der Film ist in typischer Hollywoodfilm-Manier gedreht - die Effekte sind atemberaubend und die Dialoge schmalzig und anrührend.

Aber immer wieder überraschen mich auch amerikanische Regisseure mit einer eigenen Art von Selbstironie. Normalerweise sind Blockbuster voll von amerikanischem Patriotismus und Pathos, aber zwischendurch kommen dann manchmal auch solche Schmankerln:
Weil die Nordhalbkugel der Erde zufriert und ein Überleben dort unmöglich wird, machen sich im Film die Amerikaner auf, in den Süden zu flüchten, wo es wärmer ist - nach Mexiko und Südamerika also.

Sonntag, 5. April 2015

Warum sich mache vielleicht wieder mehr Disziplin wünschen und warum ich das für falsch halte

Zufällig bin ich über diesen Mann gestoßen, besser gesagt über einen Artikel von ihm: Michael Winterhoff, ein Kinder oder Familientherapeut. Er schreibt, dass sich heutige Kinder zu Narzissten entwickeln werden, dass sie Tyrannen sind und dass man bloß nicht auf ihre Wünsche eingehen dürfte, sonst würden sie verzogen werden.
"800.000 Bücher hat Michael Winterhoff, der selbst Vater von zwei Kindern ist, in den vergangenen sechs Jahren verkauft. Alle großen Zeitungen und Magazine haben über ihn geschrieben oder ihn interviewt."(Zitat zeit.de)

Wenn ich solche Dinge lese, werde ich zuerst eines: stutzig. Dann habe ich ein bisschen recherchiert. 

Samstag, 28. März 2015

Nicht bloß kein Trinkgeld

Neulich habe ich zum ersten Mal in einem Lokal Null Trinkgeld gegeben. Nicht, dass ich noch nie kein Trinkgeld gegeben hätte - diesmal habe ich bewusst Null Trinkgeld gegeben. Eigentlich hat wahrscheinlich mein Unterbewusstsein die Kontrolle übernommen.

Mittwoch, 25. März 2015

Ein Menschenrecht auf Fernsehen?

In einem Baucontainer, auf einer Baustelle irgendwo am äußersten Rand von Wien. Dort, wo die Stadtgrenze verläuft und keine U-Bahn und auch nur mehr sehr wenig Busse hinfahren - was der Wiener als „Pampa“ ansieht.
Es ist also 9.00 Uhr. Wir sitzen also in diesem Baucontainer, gleich fängt die Baubesprechung an. Bauleiter und Polier sind da, der Bauherrenvertreter, meine Wenigkeit und mein Chef, also die Architekten auch. Wir warten nur noch auf die Statiker. 
Die Stimmung ist noch entspannt - es wird ein bisschen gescherzt und der ein oder andere Kaffee am Automaten zubereitet, da erscheint unerwartet eine große Gestalt in der Tür. Ein Mann. Niemand kennt ihn, jeder denkt, der wird wohl zu den jeweils anderen gehören. 

Da beginnt er auch schon zu reden und kommt ohne Umschweife zum Punkt: „Gestern hob i scho’ wida kan Fernsehempfong g’hobt. Eichrer Kran is sch wida so deppart do gstond’n."

Samstag, 21. März 2015

Schlange stehen, oder, Wie sich Extreme berühren

Auf meinem Weg zur Arbeit fährt der Bus am Sozialmartk in der Neustiftgasse  vorbei. Um diese Uhrzeit bilden Menschen  lange Warteschlangen vor dem Geschäft – sie stellen sich an, um günstige, für sie wahrscheinlich die einzig leistbaren, Lebensmittel einzukaufen.

Das Schlange stehen um Lebensmittel kennen wahrscheinlich manche von ihnen noch aus ihren Heimatländern, aus dem ehemaligen Ostblock. Ich mutmaße das weil ich weiß, dass viele der „Zeitungsverkäufer", die man (in Wien) vor Supermärkten antrifft, die eigentlich eher den Namen Bettler verdienen (ohne das abwertend zu meinen), unter anderem aus Rumänien kommen. Da ich selbst aus diesem Land stamme, verstehe ich sie, wenn sie sich miteinander unterhalten – manchmal erkenne ich sie auch in der Straßenbahn oder im Bus wieder, oder sehe sie abends beim Billa – wenn sie an der Kassa bezahlen, tun sie das oft mit einem Beutel Kleingeld, der oft aus 10 und 20 Cent Stücken besteht – da ist die Kassiererin erst mal eine Weile mit zählen beschäftigt.
Und deshalb könnte ich mir gut vorstellen, dass manche diese Menschen beim Sozialmarkt einkaufen. Und vorher stehen sie Schlange. Schlange stehen um Lebensmittel zu bekommen… Warum kommt mir das so bekannt vor?

Donnerstag, 19. März 2015

Von Medizin und Homöopathie und davon, keine Ahnung zu haben

In letzter Zeit geht das Thema „Impfkritik“ und Homöopathie immer wieder im Internet und in anderen Medien um. Wenn es um Homöopathie und um eine kritische Haltung dem Impfen gegenüber geht, darf natürlich der Hohn der Gegenseite nicht fehlen. Genüsslich und in grenzenloser Präpotenz macht sich die breite Masse über diese Haltungen her. Von naiv, leichtgläubig und verblendet zu unverantwortlich und schädlich für die Gemeinschaft - so werden Menschen dargestellt, die es wagen diese Haltung einzunehmen. Parallel dazu meint jeder Max Mustermann ihnen erklären zu können, dass sie an eine „total unwissenschaftliche“ These glauben. Und dann geht es los - von der Null-Moleküle-Lösung über den Placebo Effekt. Als (un)wissenschaftlich gilt, was man zuvor in Profil/ Spiegel, der Tageszeitung oder dem Magazin seiner Wahl gelesen hat. 

Ich frage mich - seit wann sind denn alle hier Wissenschafter? Seit wann wissen alle was medizinisch relevant ist und was als wissenschaftlich bewiesen gelten kann?

Sonntag, 13. April 2014

Job, Arbeit, Geld!

Arbeitslosigkeit. Zeit, sich mal Gedanken um dieses Wort zu machen. Was bedeutet es? In unserer westlichen Welt bedeutet es, keinen Arbeitsgeber zu haben. Man hat also niemanden (gefunden), der einem Arbeit zu tun gibt und im Gegenzug für die verrichtete Arbeit, Geld gibt. Manche sagen, Arbeit gäbe es immer genug, aber der springende Punkt ist das mit dem Gegenzug, dem Geld. Wir brauchen also nicht mehr Essen um zu überleben, sondern Geld. Gut, dazu komme ich noch später.
Man wird so "erzogen", von der Gesellschaft, oder vielleicht von den Medien, wer weiß das schon so genau, dass man froh sein soll, wenn man einen Arbeitgeber gefunden hat. Dann verdient man nämlich nicht nur Geld, sondern man ist geschätzt, nützlich. Man darf sich also geehrt fühlen eine Arbeit, nein, nicht nur das, einen Arbeitgeber zu haben. Deshalb hat man sich ihm gegenüber untertänig zu verhalten und alles zu tun, was er verlangt. Er ist nicht nur der Arbeitgeber, er ist der Boss. Der Chef.

Stop! Moment mal. Noch einmal von vorne.

Sonntag, 30. März 2014

Das Gehirn, ein Diktator

Der Neokortex, der neuste Teil unseres Gehirns ist wie ein Organ, das sich als Diktator, als Herrscher über den Körper und alle anderen Organe an die Spitze gesetzt hat. Bei uns Menschen sieht man diesen Umstand besonders schön - wir gehen aufrecht und das Gehirn sitzt an der Spitze, schaut durch die beiden Augen aus seiner Schädelhöhle hinaus und bestimmt uns.
So gilt es doch als vernünftig rationelle Entscheidungen zu treffen. Logik ist einer der höchsten Güter. Bauchgefühl? Bah! Mit dem Bauch kann man doch nicht fühlen, sagt das Gehirn. Stütz dich auf Fakten, auf äußere Umstände, auf Tatsachen, nein, nicht nur auf Tatsachen, auf bewiesene Tatsachen! Selbst deine Augen können dich täuschen, hat das Gehirn gelernt.

Doch der Rest des Körpers lässt sich nicht so einfach herumkommandieren, immerhin ist er es doch der das Gehirn füttert und durch die Gehend trägt. Das Gehirn ist ja vollkommen auf ihn angewiesen, auch wenn er es nicht gerne einsieht.

Und so macht der Körper von Zeit zu Zeit Mätzchen. Ohne einen logisch scheinenden Grund hat es mal ein Aua hier, ein Wehwehchen da. Das Gehirn sagt, was hast du, du Scheißkörper, es fehlt dir doch an nichts, mach wie ich dir befehle! Steh auf! Geh zur Arbeit! Get your shit together!

Freitag, 24. Januar 2014

Ein paar Worte zum sogenannten "Akademikerball"

Ich habe mir heute mehrere Stunden lang per Livestream von wientv.org die Demonstrationen in der Innenstadt von Wien angeschaut und muss nun folgendes befinden: Leider hat sich meine Meinung verstärkt, dass ... die Demos vollkommen daneben und falsch sind. 

Lasst mich nur eines vorab klarstellen, bevor ich meine Äußerung begründe: Ich halte die FPÖ für die gefährlichste, niederträchtigste und verlogenste Partei, die es in Österreich gibt. Ich bin vollkommen gegen die Ansichten der FPÖ und kann sie in keinem Zusammenhang befürworten. - Doch sie ist eine in Österreich zugelassenen, quasi "normale" Partei. Und die haben alljährlich diesen Ball, der nun "Akademikerball" heißt - womit ich auch schon bei der Argumentation gegen die Demo (in dieser Form) bin.

Denn diese Demo richtet sich ja gegen eine als "normal" angesehene Veranstaltung einer "normalen" Partei. Ich kann es gut nachvollziehen, wenn man dem schon widersprechen will: Nein, dies sei doch keine "normale" Partei und genau deswegen gelte es zu demonstrieren... Doch warum gerade immer in dieser Nacht, wenn sie einen Ball veranstalten? Damit setzt man sich doch als Demonstrant von vornherein ins Abseits! Man demonstriert dagegen, dass die FPÖ ausnahmsweise einmal etwas (scheinbar) Friedliches vollzieht. Man demonstriert nicht in diesem Umfang, wenn wieder einmal Unschuldige abgeschoben oder wie Verbrecher behandelt werden, oder wenn die FPÖ eine ihrer berühmt berüchtigten Wahlreden hält, gespickt mit Lügen und Hetze. Aber jetzt - wenn sie einen Ball veranstaltet. 

Damit brauchen die Anhänger dieser Partei nichts weiter zu tun, als sich zu amüsieren und die ernsthaft besorgten Kritiker wirken per se schon durch ihr Aufkreuzen bei einer als "extrem" durch die Polizei betitelten Demo, als "Linksextreme". Diese Demo hat sich mit allem, was ich von ihr beobachtet habe, als eine Farce herausgestellt. Sinnlos viele Polizisten, die sich abwechselnd mit ein paar übermütigen Demonstranten gegenseitig aufstacheln, um herauszufinden wer "den Größeren" hat... Gewaltexzesse durch ein paar Unnötige, die Demos dazu benutzen die Sau 'rauszulassen. Ja, ich bezeichne Schaufenster oder Windschutzscheiben mit Mistkübeln einschlagen, als Gewaltexzess.

Hätte man die 2000 Polizisten alleine in der Kälte stehen lassen und nur schriftlich protestiert (Briefe und E-Mails an Politiker u. diverse dafür zuständige Ministerien etc.), wäre das meiner Meinung nach der seriösere, ernstzunehmendere Protest gewesen. So hat man sich, auch als ernsthaft beteiligter Bürger, als Extremist abstempeln lassen müssen. Denn es ist immer so, dass die 10% Vollkoffern die restlichen 90% mit in den Dreck ziehen.

Freitag, 1. November 2013

Ökologischer Fußabdruck vs. Leben

Schon mal den ökologischen Fußabdruck-Test gemacht? Ich schon, gerade eben, zum ersten Mal. Ich will ehrlich sein. Für meine Verhältnisse bräuchte es ca./fast 3 Erden. Dabei bin ich noch unter dem österreichischen Durchschnitt.

Dann habe ich den Vergleichs-Test gemacht. Ich habe bei jeder Frage das bestmögliche angekreuzt: Demnach wohne ich in einer 60m² Wohnung mit Passivhausstandard (15 kWh/m²a) mit einer 2. Person. Nutze kein Auto, auch keine U-Bahn, keinen Zug, verreise nie mit dem Flugzeug, verreise eigentlich sowieso nie, weil ich meine Urlaube/ Reisen "sehr einfach/ am liebsten daheim" gestalte (Frage 7, Konsum).
Ich kaufe mir so gut wie nie neue Kleidung, Einrichtung, Elektrogeräte etc. etc. - eh klar. Ich meine, ich habe das fadeste, unaufregendste Leben, ever (so scheint es). Ich habe einfach in jedem Bereich übertrieben. Ich bin Veganerin und kaufe nur lokale, saisonale Öko-Produkte. Verdammt, ich habe nicht einmal mehr einen Hund, in dieser "angenommenen Wirklichkeit".
Und was kommt raus?
Ich brauche 1,25 Planeten!

WAS?! Verdammt, was denn noch? Wie kann man das denn noch toppen? Wie komme ich auf einen Planeten (das einzig anzustrebende Ideal)?!

Von uns wird schon so einiges verlangt... Warum darf ich kein Haustier haben? Wie komme ich an eine Passivhauswohnung? Und wo soll diese sein, damit ich KEINE Wege mit Bahn oder gar Auto zurücklegen muss?! Wie soll das denn bitte möglich sein?
Kann es sein, dass so ein Leben in den meisten Umständen gar nicht möglich ist? Und wenn nicht, warum wird man vor eine unmögliche Aufgabe gestellt?

Außerdem - wie lässt sich dass "niemals Reisen" damit vereinbaren, dass man dann im Allgemeinen, als ungebildeter, intoleranter Trottel dasteht, der nie über seinen Tellerrand schaut?
"Life is a book, the ones who never travel only read one page", habe ich schon zigfach auf Pinterest gelesen.
Ja, ich weiß, man soll sich auch nicht so von den Medien beeinflussen lassen. Internet ist doch auch so ein "Medium", oder?
Also scheiß auf's Reisen! Leute, bleibt daheim! Das ist viel besser. Denn dann hält ihr euren CO2 Footprint niedrig.

Ja, dieser Post ist als Kritik an diesem Fußabdruck Rechner zu verstehen. Es muss doch noch andere Möglichkeiten geben! Es kann nicht sein, dass alles, was im allgemeinen als "normal" angesehen wird bereits viel zu viel ist. Und wenn es so ist, dann sollte man die Erwartungen an die Bürger ebenfalls senken.
Wie soll denn jetzt jeder in einem Passivhaus mit Solarbetriebener Heizung und Warmwasseraufbereitung wohnen? Wie soll man sich das überhaupt leisten?
Außerdem ist das doch gar nicht möglich, ohne dass man den Großteil des Baubestandes aufgibt. Soll der dann leer stehen? Soll man die Altbauten "sanieren", oder gleich niederreißen und neu bauen?

Also Fragen über Fragen.

Oder vielleicht ist der Rechner nur als Hinweis zu verstehen: Ja, man sollte Strom und Wasser sparen, nicht so oft sinnlos shoppen gehen... Aber dann braucht man immer noch über 2 Erden pro Kopf. Also, was soll das?