Dienstag, 1. September 2015

Rechtspopulismus und "self-fulfilling prophecies"

Was haben Rechtsparteien in ganz Europa an sich, dass so viele Menschen anzieht? Sie kommen zum Teil auf fast 30% der Stimmen (in Ungarn gar knappe 45%), lt. Umfragen könnte es auch in Österreich bald so weit sein. Viele Politikwissenschaftler und Kommentatoren zerbrechen sich den Kopf. - Ist es, dass sie den Menschen besser zuhören? Ist es so, dass sie sie besser „ernst nehmen“? Ist es, dass nur sie sich den „echten Gefahren“ widmen? Es gibt so manche Theorien - aber folgende habe ich zumindest noch nie irgendwo gelesen oder gehört. Seit längerem geistert sie durch meinen Kopf und umso mehr ich mich damit beschäftige, desto klarer wird sie für mich. Warum ziehen Rechtspopulisten also Menschenmassen an?

Rechtspopulismus funktioniert wie ein Strudel. Er reißt in die Tiefe und es ist schwer, daraus wieder zu entkommen:

Donnerstag, 18. Juni 2015

Meine Gedanken zu einer Gesellschaft im Sinne der Wachstumsrücknahme/ Post-Wachstums-Gesellschaft

"Wir brauchen mehr Wirtschaftswachstum um Arbeitsplätze zu schaffen, damit die Menschen wieder mehr Geld für den Konsum übrig haben."

Diese These hört man zurzeit viel in den Medien. 
Doch ist das auch wirklich die einzige Möglichkeit für eine gute Zukunft?

Ich habe mir dazu einige Gedanken gemacht.

Arbeitsplätze - Schaffung von Arbeitsplätzen entspringt aus Arbeitsteilung.
Arbeitsteilung ist dort notwendig, wo nicht alle „alles“ machen wollen - nicht jeder produziert sich alle Nahrungsmittel und alle Gegenstände des täglichen Lebens (bzw. Luxusartikel) usw. selbst.
Arbeitsteilung ist eine Strukturierungsfrage - wie soll die Gemeinschaft/ Landesbevölkerung strukturiert sein.

In unserer heutigen Gesellschaft, hier in Österreich, ist die Bevölkerung bereits seit Generationen spezialisiert - die Fähigkeiten der Menschen sind bereits partitioniert - es kann nicht mehr jeder, alles. Daher ist hier Arbeitsteilung bereits eine Notwendigkeit.

In anderen Gegenden, ist Arbeitsteilung keine Notwendigkeit - wenn diese Strukturierung noch nicht stattgefunden hat, oder auch kein Interesse besteht diese einzuführen.

Entwicklung muss nicht zwingend mit Arbeitsteilung zusammenhängen, aber es ist wahrscheinlich, dass Arbeitsteilung dazu beiträgt rascher und effizienter technologischen Fortschritt zu erzielen.

Schaffung (besser: das Entstehen) von Arbeitsplätzen ist also die logische, automatische Konsequenz aus Arbeitsteilung und wird in einer Bevölkerung stattfinden, sobald Spezialisierung stattfindet. - Niemand muss daher dafür sorgen, dass Arbeitsplätze „geschaffen“ werden. Diese Entwicklung findet parallel zur Arbeitsteilung zwangsläufig und automatisch statt. Man muss sich nur auf ein gemeinsames „Tauschsystem“ einigen. In unserer jetzigen Zeit: Geld.

Samstag, 2. Mai 2015

Filme - eine Art Realität

Eines muss man den Amerikanern lassen: sie können dick auftragen. Ich finde schon länger, dass amerikanische Präsidentenreden aus einem Hollywoodfilm geschnitten sein könnten. Und nicht nur diese - auch die Nachrichten werden oft so gesprochen.

Wie es der Zufall will, sehe ich mir gerade so einen bombastischen Film an: „The day after tomorrow“. Ein älterer Film schon, aber ich habe ihn nie im Kino gesehen, sondern erst jetzt, im Fernsehen. Darin geht es um einen plötzlichen Ausbruch der Eiszeit, aufgrund der Klimaveränderung. Der Film ist in typischer Hollywoodfilm-Manier gedreht - die Effekte sind atemberaubend und die Dialoge schmalzig und anrührend.

Aber immer wieder überraschen mich auch amerikanische Regisseure mit einer eigenen Art von Selbstironie. Normalerweise sind Blockbuster voll von amerikanischem Patriotismus und Pathos, aber zwischendurch kommen dann manchmal auch solche Schmankerln:
Weil die Nordhalbkugel der Erde zufriert und ein Überleben dort unmöglich wird, machen sich im Film die Amerikaner auf, in den Süden zu flüchten, wo es wärmer ist - nach Mexiko und Südamerika also.

Donnerstag, 30. April 2015

Schreibmeditation

Anflüge von Gefühlen die tief gehen - wo ich merke, alles ist flüchtig, alles ist vergänglich. Es hat keinen Sinn zu kämpfen, es hat keinen Sinn zu zappeln. Es ist eigentlich alles egal - und das nicht im negativen Sinn. Es ist alles easy, weil nicht wichtig. Einatmen, ausatmen. Es könnte genauso gut alles Spaß machen.

In solchen Momenten, kann ich Sorgen überhaupt nicht empfinden. Ich weiß, dass ich sie normalerweise habe. Ich bin auch oft wütend und verzweifelt, angesichts des Irrsinns der Welt. Komisch, dass ich dann doch, ganz unvermittelt, solche „schwebenden“ Momente habe. 
"denn manche machen plötzlich mitten im Wind Halt
sie stoppen, nein, sie schweben und sie lachen sich halb tot
haben aufgehört zu halten und gestalten ihre Not
um zur Tugend. Sie bemerkten, dass das Fallen
zum Schweben wird, wenn man aufhört,
sich an Dingen festzukrallen.“ sockosophie, käptn peng und die tentakel von delphi

Sonntag, 5. April 2015

Warum sich mache vielleicht wieder mehr Disziplin wünschen und warum ich das für falsch halte

Zufällig bin ich über diesen Mann gestoßen, besser gesagt über einen Artikel von ihm: Michael Winterhoff, ein Kinder oder Familientherapeut. Er schreibt, dass sich heutige Kinder zu Narzissten entwickeln werden, dass sie Tyrannen sind und dass man bloß nicht auf ihre Wünsche eingehen dürfte, sonst würden sie verzogen werden.
"800.000 Bücher hat Michael Winterhoff, der selbst Vater von zwei Kindern ist, in den vergangenen sechs Jahren verkauft. Alle großen Zeitungen und Magazine haben über ihn geschrieben oder ihn interviewt."(Zitat zeit.de)

Wenn ich solche Dinge lese, werde ich zuerst eines: stutzig. Dann habe ich ein bisschen recherchiert. 

Samstag, 28. März 2015

Nicht bloß kein Trinkgeld

Neulich habe ich zum ersten Mal in einem Lokal Null Trinkgeld gegeben. Nicht, dass ich noch nie kein Trinkgeld gegeben hätte - diesmal habe ich bewusst Null Trinkgeld gegeben. Eigentlich hat wahrscheinlich mein Unterbewusstsein die Kontrolle übernommen.

Mittwoch, 25. März 2015

Ein Menschenrecht auf Fernsehen?

In einem Baucontainer, auf einer Baustelle irgendwo am äußersten Rand von Wien. Dort, wo die Stadtgrenze verläuft und keine U-Bahn und auch nur mehr sehr wenig Busse hinfahren - was der Wiener als „Pampa“ ansieht.
Es ist also 9.00 Uhr. Wir sitzen also in diesem Baucontainer, gleich fängt die Baubesprechung an. Bauleiter und Polier sind da, der Bauherrenvertreter, meine Wenigkeit und mein Chef, also die Architekten auch. Wir warten nur noch auf die Statiker. 
Die Stimmung ist noch entspannt - es wird ein bisschen gescherzt und der ein oder andere Kaffee am Automaten zubereitet, da erscheint unerwartet eine große Gestalt in der Tür. Ein Mann. Niemand kennt ihn, jeder denkt, der wird wohl zu den jeweils anderen gehören. 

Da beginnt er auch schon zu reden und kommt ohne Umschweife zum Punkt: „Gestern hob i scho’ wida kan Fernsehempfong g’hobt. Eichrer Kran is sch wida so deppart do gstond’n."