Donnerstag, 30. April 2015

Schreibmeditation

Anflüge von Gefühlen die tief gehen - wo ich merke, alles ist flüchtig, alles ist vergänglich. Es hat keinen Sinn zu kämpfen, es hat keinen Sinn zu zappeln. Es ist eigentlich alles egal - und das nicht im negativen Sinn. Es ist alles easy, weil nicht wichtig. Einatmen, ausatmen. Es könnte genauso gut alles Spaß machen.

In solchen Momenten, kann ich Sorgen überhaupt nicht empfinden. Ich weiß, dass ich sie normalerweise habe. Ich bin auch oft wütend und verzweifelt, angesichts des Irrsinns der Welt. Komisch, dass ich dann doch, ganz unvermittelt, solche „schwebenden“ Momente habe. 
"denn manche machen plötzlich mitten im Wind Halt
sie stoppen, nein, sie schweben und sie lachen sich halb tot
haben aufgehört zu halten und gestalten ihre Not
um zur Tugend. Sie bemerkten, dass das Fallen
zum Schweben wird, wenn man aufhört,
sich an Dingen festzukrallen.“ sockosophie, käptn peng und die tentakel von delphi

Sonntag, 5. April 2015

Warum sich mache vielleicht wieder mehr Disziplin wünschen und warum ich das für falsch halte

Zufällig bin ich über diesen Mann gestoßen, besser gesagt über einen Artikel von ihm: Michael Winterhoff, ein Kinder oder Familientherapeut. Er schreibt, dass sich heutige Kinder zu Narzissten entwickeln werden, dass sie Tyrannen sind und dass man bloß nicht auf ihre Wünsche eingehen dürfte, sonst würden sie verzogen werden.
"800.000 Bücher hat Michael Winterhoff, der selbst Vater von zwei Kindern ist, in den vergangenen sechs Jahren verkauft. Alle großen Zeitungen und Magazine haben über ihn geschrieben oder ihn interviewt."(Zitat zeit.de)

Wenn ich solche Dinge lese, werde ich zuerst eines: stutzig. Dann habe ich ein bisschen recherchiert. 

Samstag, 28. März 2015

Nicht bloß kein Trinkgeld

Neulich habe ich zum ersten Mal in einem Lokal Null Trinkgeld gegeben. Nicht, dass ich noch nie kein Trinkgeld gegeben hätte - diesmal habe ich bewusst Null Trinkgeld gegeben. Eigentlich hat wahrscheinlich mein Unterbewusstsein die Kontrolle übernommen.

Mittwoch, 25. März 2015

Ein Menschenrecht auf Fernsehen?

In einem Baucontainer, auf einer Baustelle irgendwo am äußersten Rand von Wien. Dort, wo die Stadtgrenze verläuft und keine U-Bahn und auch nur mehr sehr wenig Busse hinfahren - was der Wiener als „Pampa“ ansieht.
Es ist also 9.00 Uhr. Wir sitzen also in diesem Baucontainer, gleich fängt die Baubesprechung an. Bauleiter und Polier sind da, der Bauherrenvertreter, meine Wenigkeit und mein Chef, also die Architekten auch. Wir warten nur noch auf die Statiker. 
Die Stimmung ist noch entspannt - es wird ein bisschen gescherzt und der ein oder andere Kaffee am Automaten zubereitet, da erscheint unerwartet eine große Gestalt in der Tür. Ein Mann. Niemand kennt ihn, jeder denkt, der wird wohl zu den jeweils anderen gehören. 

Da beginnt er auch schon zu reden und kommt ohne Umschweife zum Punkt: „Gestern hob i scho’ wida kan Fernsehempfong g’hobt. Eichrer Kran is sch wida so deppart do gstond’n."

Samstag, 21. März 2015

Schlange stehen, oder, Wie sich Extreme berühren

Auf meinem Weg zur Arbeit fährt der Bus am Sozialmartk in der Neustiftgasse  vorbei. Um diese Uhrzeit bilden Menschen  lange Warteschlangen vor dem Geschäft – sie stellen sich an, um günstige, für sie wahrscheinlich die einzig leistbaren, Lebensmittel einzukaufen.

Das Schlange stehen um Lebensmittel kennen wahrscheinlich manche von ihnen noch aus ihren Heimatländern, aus dem ehemaligen Ostblock. Ich mutmaße das weil ich weiß, dass viele der „Zeitungsverkäufer", die man (in Wien) vor Supermärkten antrifft, die eigentlich eher den Namen Bettler verdienen (ohne das abwertend zu meinen), unter anderem aus Rumänien kommen. Da ich selbst aus diesem Land stamme, verstehe ich sie, wenn sie sich miteinander unterhalten – manchmal erkenne ich sie auch in der Straßenbahn oder im Bus wieder, oder sehe sie abends beim Billa – wenn sie an der Kassa bezahlen, tun sie das oft mit einem Beutel Kleingeld, der oft aus 10 und 20 Cent Stücken besteht – da ist die Kassiererin erst mal eine Weile mit zählen beschäftigt.
Und deshalb könnte ich mir gut vorstellen, dass manche diese Menschen beim Sozialmarkt einkaufen. Und vorher stehen sie Schlange. Schlange stehen um Lebensmittel zu bekommen… Warum kommt mir das so bekannt vor?

Donnerstag, 19. März 2015

Von Medizin und Homöopathie und davon, keine Ahnung zu haben

In letzter Zeit geht das Thema „Impfkritik“ und Homöopathie immer wieder im Internet und in anderen Medien um. Wenn es um Homöopathie und um eine kritische Haltung dem Impfen gegenüber geht, darf natürlich der Hohn der Gegenseite nicht fehlen. Genüsslich und in grenzenloser Präpotenz macht sich die breite Masse über diese Haltungen her. Von naiv, leichtgläubig und verblendet zu unverantwortlich und schädlich für die Gemeinschaft - so werden Menschen dargestellt, die es wagen diese Haltung einzunehmen. Parallel dazu meint jeder Max Mustermann ihnen erklären zu können, dass sie an eine „total unwissenschaftliche“ These glauben. Und dann geht es los - von der Null-Moleküle-Lösung über den Placebo Effekt. Als (un)wissenschaftlich gilt, was man zuvor in Profil/ Spiegel, der Tageszeitung oder dem Magazin seiner Wahl gelesen hat. 

Ich frage mich - seit wann sind denn alle hier Wissenschafter? Seit wann wissen alle was medizinisch relevant ist und was als wissenschaftlich bewiesen gelten kann?

Sonntag, 13. April 2014

Job, Arbeit, Geld!

Arbeitslosigkeit. Zeit, sich mal Gedanken um dieses Wort zu machen. Was bedeutet es? In unserer westlichen Welt bedeutet es, keinen Arbeitsgeber zu haben. Man hat also niemanden (gefunden), der einem Arbeit zu tun gibt und im Gegenzug für die verrichtete Arbeit, Geld gibt. Manche sagen, Arbeit gäbe es immer genug, aber der springende Punkt ist das mit dem Gegenzug, dem Geld. Wir brauchen also nicht mehr Essen um zu überleben, sondern Geld. Gut, dazu komme ich noch später.
Man wird so "erzogen", von der Gesellschaft, oder vielleicht von den Medien, wer weiß das schon so genau, dass man froh sein soll, wenn man einen Arbeitgeber gefunden hat. Dann verdient man nämlich nicht nur Geld, sondern man ist geschätzt, nützlich. Man darf sich also geehrt fühlen eine Arbeit, nein, nicht nur das, einen Arbeitgeber zu haben. Deshalb hat man sich ihm gegenüber untertänig zu verhalten und alles zu tun, was er verlangt. Er ist nicht nur der Arbeitgeber, er ist der Boss. Der Chef.

Stop! Moment mal. Noch einmal von vorne.